Sind Maklergebühren verhandelbar?
Ein Plädoyer für geschicktes Verhandeln

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Sind Maklergebühren verhandelbar?
Ein Plädoyer für geschicktes Verhandeln

Wer eine Immobilie kauft oder mietet, kommt oft mit Maklergebühren in Berührung. Doch viele Mandanten fragen sich: Sind diese Gebühren tatsächlich in Stein gemeißelt? Nein! Maklerprovisionen sind in vielen Fällen verhandelbar – und es lohnt sich, darüber zu sprechen.

Dieser Artikel beleuchtet die Spielräume für Verhandlungen und gibt praxisnahe Tipps, wie Käufer und Mieter ihre Kosten senken können.

Überblick

Die rechtliche Grundlage: Wann ist Verhandlung möglich?

Grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Vorgabe, die eine bestimmte Maklerprovision zwingend vorschreibt. Allerdings gibt es je nach Art des Immobiliengeschäfts einige Rahmenbedingungen:

  • Kaufimmobilien: Hier variiert die Maklerprovision je nach Bundesland zwischen 3,57 % und 7,14 % des Kaufpreises. Seit Dezember 2020 gilt das Bestellerprinzip für Wohnimmobilienkäufe: Wer den Makler beauftragt, zahlt mindestens die Hälfte der Provision.
  • Mietimmobilien: Bei Mietwohnungen gilt das Bestellerprinzip (§ 2 Abs. 1a Wohnungsvermittlungsgesetz). Das bedeutet, dass derjenige die Maklerkosten trägt, der den Makler beauftragt hat – oft der Vermieter. Für Mieter gibt es in der Regel wenig Verhandlungsspielraum.
  • Gewerbeimmobilien: Hier sind die Provisionsregelungen frei verhandelbar, sodass es besonders lohnenswert ist, über eine Reduzierung zu sprechen.

In welchen Fällen lassen sich Maklergebühren senken?

Makler sind oft bereit, über ihre Provision zu verhandeln, wenn:

  • Die Immobilie schwer vermittelbar ist (z. B. lange am Markt).
  • Der Käufer als lukrativer Kunde erscheint (z. B. weitere Vermittlungen in Aussicht stehen).
  • Der Makler doppelt verdient (z. B. wenn er für Käufer und Verkäufer tätig ist).
  • Der Preis bereits hoch angesetzt ist, sodass eine Anpassung der Provision vertretbar erscheint.
  • Es Konkurrenz gibt (mehrere Makler buhlen um denselben Auftrag).

Strategien für erfolgreiche Verhandlungen

a) Vorbereitung ist alles

  • Recherchieren Sie übliche Provisionshöhen in der Region.
  • Ermitteln Sie, ob der Makler exklusiv beauftragt wurde oder in Konkurrenz zu anderen steht.
  • Prüfen Sie, ob der Makler vom Verkäufer/Vermieter bereits eine Provision erhält.

b) Geschickt argumentieren

  • Weisen Sie auf vergleichbare Angebote mit geringerer Provision hin.
  • Signalisieren Sie echtes Kauf-/Mietinteresse, aber mit der Bedingung einer reduzierten Provision.
  • Fragen Sie nach zusätzlichen Leistungen, wenn der Makler die Provision nicht direkt senken will (z. B. Hilfe bei Behördengängen).

c) Den richtigen Zeitpunkt wählen

  • Frühzeitig ansprechen: Direkt beim Erstkontakt nach der Verhandlungsbereitschaft fragen.
  • Kurz vor Vertragsabschluss: Makler wollen oft schnell abschließen und zeigen sich dann flexibler.

Fazit: Verhandeln lohnt sich!

Viele Mandanten gehen davon aus, dass Maklergebühren nicht verhandelbar sind – ein Irrtum, den sich Makler oft zunutze machen. Mit der richtigen Strategie lassen sich jedoch oft Einsparungen erzielen. Probieren Sie es aus! Denn wer nicht fragt, zahlt garantiert den vollen Preis.

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